Lifehacks für den Stall
Wir Reiter haben grundsätzlich mit sehr vielen Problemen zu kämpfen. Eines davon ist aber sicherlich der Aspekt der Ordnung und der Struktur. Da wir sowieso schon unzählige Stunden im Stall oder auf dem Turnier verbringen, kommen ein paar Stall-Life-Hacks, die uns das Reiterleben leichter machen, gerade recht.
I. Kein Platz im Spind
Wer kennt es nicht: Der Spind im Stall ist grundsätzlich zu klein und bekommt man deshalb tatsächlich einen größeren oder gar einen zweiten, dauert es keine Woche, bis auch dieser aus allen Nähten platzt. Bandagen, Gamaschen, Pflegeartikel, Halfter, Trensen, Handschuhe und Schabracken kommen selten allein und stapeln sich deshalb meist schon zu kleinen Türmchen und werden eben dort hingesteckt, wo Platz ist. Aber gerade diese kleineren Teile lassen sich ganz einfach und ordentlich verstauen.
-Bandagen
Bandagen gehören meistens zu einer bestimmten Schabracke und da wir Reiter eigentlich nie nur eine Schabracke haben, haben wir automatisch auch mehrere Bandagen. Die langen Fleecebahnen können aber ganz schön viel Unordnung in einen Schrank bringen und einen Reiter geradezu zur Weißglut treiben, wenn man eigentlich nur die Kappe aus dem Schrank nehmen will und einem plötzlich zwei Bandagen entgegen kullern, die sich natürlich in der Stallgasse abwickeln. Warum also keinen Bandagenhalter an der Schrankwand montieren, in dem die Bandagen Platz finden und gleichzeitig sortiert sind.
- Gamaschen
Während die Bandagen schön sortiert an der Wand hängen, fliegen die Gamaschen aber immer noch lose im Schrank herum. Meistens ganz unten, damit sie das übrige Equipment nicht dreckig machen. Aber auch hierfür gibt es eine ganz einfach Lösung: Eine ausrangierte Putztasche bietet genügend Platz lässt sie dazu auch noch einfach waschen.
- Handschuhe und andere Kleinteile
Die meisten Schränke bieten auf einer Seite ein paar kleinere Fächer. Anstatt die übrigen Kleinteile, wie Handschuhe, Ersatzsporen, Taschentücher u.a. einfach lose in eines der Fächer zu legen, kann man auch eine kleine Ordnungskiste kaufen und diese in das Fach stellen. So ist alles beieinander und man gleichzeitig eine Art Schubfach und muss nicht erst das komplette Fach ausräumen, um das Paar Handschuhe zu finden, was man gerade benötigt.
- Reitstiefel
Ein weiterer Faktor, der den meisten Dreck in einem Spind verursacht, sind die Reitstiefel. Aus Platzmangel werden diese nach dem Reiten meist auf die Putzkiste gestellt, die die meiste Zeit auch dementsprechend aussieht. Aber auch hier gibt es eine ganz einfache Lösung: Stiefeltaschen gibt es mittlerweile in allen Größen und Formen. So bleibt nicht nur der Spind sauber, gleichzeitig werden auch die Stiefel geschont und sind so immer Griffbereit, wenn man mal schnell zum Training oder zum Turnier möchte.
- Pferde- und Lederpflege
Mähnenspray, Huföl, Mähnengummis, Fliegenspray, Lederfett, Sattelseife und Kühlgel sind nur eine kleine Auswahl der Dinge, die sich in den meisten Schränken finden lassen und eigentlich tagtäglich zum Einsatz kommen. Auch hierfür eignen sich kleine Körbchen besonders gut: So kann zunächst die Pferdepflege von der Lederpflege getrennt werden und zeitgleich ist alles nötige sofort griffbereit – ohne erst die Etiketten nach dem richtigen Produkt absuchen zu müssen.
- Die Stallapotheke
Eine kleine Stallapotheke gehört in jeden gut organisierten Spind und sollte die nötigen Mittel enthalten, um Pferd und Reiter gleichermaßen versorgen zu können. Die Stallapotheke sollte immer gut griffbereit und vollzählig sein. Wichtig hierbei ist die Verschließbarkeit der Tasche oder der Kiste, damit die Produkte nicht unnötig dreckig werden. In der Apotheke gibt es extra verschließbare und auffällige Taschen, damit zur Not auch jeder andere erkennt, dass es sich hierbei um die Notfallapotheke handelt.
- Der Reithelm
Der Reithelm soll in erster Linie unseren Kopf schützen, damit dieser Schutz aber auch erhalten bleibt, müssen wir im Umkehrschluss auch unseren Reithelm schützen. Dafür eignen sich Helmtaschen besonders gut. Sie schützen den Helm und sind gleichzeitig schnell griffbereit.
- Handtücher
In jeden gut geführten Reiterspind gehören Handtücher. Die sauberen lassen sich am besten in dem Schubfach bei den Handschuhen verstauen, die dreckigen gehören nach Hause in die Waschmaschine. Ein Handtuch lasse ich aber meistens direkt an der Box hängen, um doch noch mal schnell über die Stiefel wischen zu können. Hierfür eignen sich Mikrofasertücher besonders gut, weil diese den Schmutz nochmal besser aufnehmen. Zur Pferdepflege eignen sich am besten Frotteetücher.
- Schabracken, Jacken und Sicherheitswesten
Die meisten Schränke haben auf der einen Seite ohnehin schon eine Kleiderstange montiert. Wenn nicht, lässt sich diese aber sehr leicht nachträglich anbringen. Dadurch bietet sich dann die Möglichkeit, Jacken und Sicherheitswesten ganz einfach aufzuhängen. Auch die Schabracken können mit Hosenbügel aufgehängt werden.
- Trensen, Halfter, Hilfszügel
Die besten Freunde des Reiters sind – natürlich neben dem Pferd – Haken und Trensenhalter. Davon kann man eigentlich gar nicht genug haben, denn spätestens, wenn man die dritte Trense übereinander hängt ist der Zügelsalat perfekt. Der Schrank bietet genügend Möglichkeiten zum Anbringen der Halter und so lassen sich die Halfter und Trensen sehr gut auseinander halten und sortieren.
- Gerten
Auch Gerten kommen selten alleine und treten meist in größeren Rudeln auf. Aber wohin damit, wenn die Stiefel nun in einer Stiefeltasche verstaut sind und man die Gerten nicht mehr hineinstecken kann? Die einfachste Lösung ist ein Gertenhalter. In diesem finden gleich mehrere Gerten Platz und können ganz einfach rein- und raus ‚geklickt‘ werden und fallen einem nicht direkt in die Arme, wenn man den Schrank öffnet.
- Decken
Gerade im Winter ist das Deckenchaos perfekt: Eine Regendecke hier, zwei Abschwitzdecken dort, eine feuchte Winterdecke hängt über der Boxenwand und die übrigen Decken sind entweder in den Schrank gequetscht oder liegen darauf und bieten den Mäusen ein kuschelig warmes Nest. Dabei könnte die Lösung doch so einfach sein: eine große Plastikkiste auf dem Schrank, um die sauberen Decken zu verstauen, einen Deckenhalter an der Boxentür, um die benutzen Decken aufzuhängen und noch einen Deckenhalter in einer geschützten Ecke, um darauf die nassen Decken trocknen zu lassen.
- Tassen, Teller, Besteck
Was wäre das Reiterleben, wenn man mit der Stallgemeinschaft nicht mal hier oder da zusammen sitzt, grillt, was trinkt und natürlich ordentlich quatscht. Dem spontanen Grillen im Sommer steht nur meistens das Teller und Besteckproblem im Weg. Gläser und Keramik gehen schnell kaputt, wenn sie runter fallen und sind außerdem schlecht zu verstauen. Warum also nicht mal eben einen kurzen Abstecher zu Ikea machen und die bunten Becher, Besteck und Teller besorgen, bei denen die Kindheitserinnerungen an Kindergeburtstage und Picknicks so richtig aufleben? Die Sachen sehen nicht nur schön aus, sondern sind zeitgleich auch noch sehr praktisch und quasi unkaputtbar – selbst, wenn die Stallhunde im Spieleifer den Tisch einmal komplett abräumen.
- Der Stiefelknecht
Was man aus der ersten Reitschule noch kannte, hat sich nach wie vor bewährt. Besonders, wenn die Stallfreundin gerade nicht da ist, um einem in akrobatischer Manier aus den Stiefeln zu befreien. Mittlerweile sind die Stiefelknechte auch nicht mehr so massiv, sondern leicht und handlich.
II. Auf dem Turnier
Zum Turnier ist das Auto meistens sowieso bis oben hin voll, aber meistens ist es dann auch so, dass man genau das Teil, was man jetzt sofort braucht, nicht findet. Vor allem dann nicht, wenn man bereits auf dem Abreiteplatz ist und keine Zeit bleibt, um zurück zum Auto zu gehen. Warum also die wichtigsten Dinge nicht separat so verstauen, dass man super schnell ran kommt und alles Wichtige gleich griffbereit hat: Gamaschen, Gerte, Handschuhe, Reithelm, eine Bürste, ein Lappen und zum Beispiel das Aufgabenheft – alles an einem Platz und gleichzeitig noch als Rucksack tragbar.
III. Fazit
Wir Reiter verbringen gerne und viel Zeit im Stall – auch, wenn wir uns für die Stallarbeit natürlich nicht zu schade sind und die meiste Zeit irgendwo Äppel wegschaufeln, können wir uns die restliche Zeit doch gerne etwas einfacher gestalten, um noch mehr von unseren Pferden zu haben.